Klarheit über Emotionen: Eine Lehre vom Weltmeister Bivol
In einem Interview teilt der Box-Weltmeister Dmitry Bivol eine bemerkenswerte Erkenntnis: Obwohl er sich selbst als emotionalen Menschen beschreibt, trifft er in schwierigen Situationen eine bewusste Entscheidung – er schaltet seine Emotionen ab. Der Grund? Emotionen helfen uns oft nicht dabei, ernste Herausforderungen zu meistern oder wichtige Aufgaben zu erledigen.
Dieser Gedanke trägt eine universelle Wahrheit in sich, die weit über den Boxring hinausgeht. Emotionen sind ein essenzieller Teil des Lebens. Sie geben ihm Farbe, Tiefe und Intensität – so wie Salz und Pfeffer den Geschmack eines Gerichts verfeinern. Doch wenn wir uns in einem Moment befinden, der Klarheit, Fokus und bewusste Entscheidungen erfordert, müssen wir verstehen: Eine Emotion ist nur ein Zustand, der kommt und geht. Sie ist nicht das, was wir sind.
Emotionen – ein Geschenk, aber auch eine Herausforderung
Emotionen wie Freude, Angst, Wut oder Trauer machen das Leben lebendig. Sie verbinden uns mit uns selbst und anderen Menschen. Doch sie können uns auch blockieren, besonders wenn wir uns von ihnen mitreißen lassen. Viele Menschen verwechseln ihre Emotionen mit ihrer Identität. Sie fühlen sich überwältigt von Wut, Traurigkeit oder Enttäuschung und lassen sich davon definieren. Doch hier liegt der Schlüssel: Du bist nicht deine Emotionen. Du bist der Beobachter deiner Emotionen.
Bivols Entscheidung zeigt uns, dass es manchmal notwendig ist, Gefühle loszulassen, um voranzukommen. Wenn wir unsere Emotionen nicht kontrollieren, werden sie uns kontrollieren.
Die bewusste Haltung in der Praxis
Ob im Training, bei der Arbeit oder in alltäglichen Herausforderungen – die Fähigkeit, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, ist entscheidend. Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken oder zu ignorieren, sondern darum, sie zu erkennen und in den richtigen Kontext zu setzen.
Hier sind einige praktische Schritte, um diese bewusste Haltung zu entwickeln:
1. Achtsamkeit üben: Beobachte deine Emotionen, ohne sofort auf sie zu reagieren.
2. Frage dich selbst: „Hilft mir diese Emotion gerade?“ Wenn nicht, lass sie los.
3. Fokus auf das Ziel: Richte deine Energie auf das, was du erreichen möchtest, anstatt auf das, was dich emotional aus der Bahn wirft.
4. Reflektion: Nach schwierigen Momenten kannst du deine Emotionen in Ruhe betrachten und verstehen, was sie dir sagen wollten.
Warum das alles wichtig ist
Die bewusste Kontrolle über Emotionen ist kein Zeichen von Kälte oder Härte. Im Gegenteil – sie ist ein Ausdruck von innerer Stärke und Klarheit. Es bedeutet, das Leben bewusst zu gestalten, statt von impulsiven Gefühlen getrieben zu werden.
Letztlich geht es darum, die Balance zu finden: Emotionen zu schätzen und zu genießen, aber sie nicht über dein Leben bestimmen zu lassen. Bivols Lehre zeigt uns, dass wahre Stärke in der bewussten Wahl liegt – und genau hier können wir alle lernen, unser eigenes Leben auf eine tiefere Ebene zu bringen.
Wer kontrolliert wen – du deine Emotionen, oder deine Emotionen dich? (Egal wie du antwortest, du hast recht.)
Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview: